Ehemaliger Braunschweiger Propst ist im Alter von 81 Jahren gestorben

Armin Kraft. Foto: Klaus G. Kohn

Braunschweig. Die Landeskirche Braunschweig trauert um Propst i.R. Armin Kraft, der am Freitag, 2. Dezember, im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Von 1992 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2006 wirkte er als Propst in Braunschweig. Bereits seit 1975 war er Domprediger am Braunschweiger Dom. In dieser Zeit gewann Kraft als Vertreter der evangelischen Kirche große öffentliche Präsenz. Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber (1949-2015) sagte bei dessen Verabschiedung aus dem aktiven Dienst, Armin Kraft sei „40 Jahre lang das Gesicht der evangelischen Kirche in Braunschweig“ gewesen.

Zu seiner Popularität trugen unter anderem seine „Kraft-Worte“ bei, eine wöchentliche Zeitungskolumne, tägliche Fünf-Minuten-Andachten im Braunschweiger Dom sowie sein Engagement gegen Kinderarmut. Von 2007 bis 2016 wirkte Kraft ehrenamtlich als Beauftragter der Stadt Braunschweig gegen Kinderarmut. Darüber hinaus nahm er Leitungsaufgaben in kirchlichen Gremien wahr: unter anderem der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), der Kirchenregierung der Landeskirche Braunschweig sowie der braunschweigischen Landessynode.

Ab 2014 wurde er mit Vorwürfen konfrontiert, er habe während seiner aktiven Dienstzeit unrechtmäßig Zuwendungen und Geschenke angenommen. Ein Verfahren stellte die Staatsanwaltschaft Braunschweig allerdings mangels hinreichenden Tatverdachts ein.

Armin Krafts Leidenschaft galt der Vermittlung von Theologie an die nachkommenden Generationen, unter anderem in der Prüfungskommission der Landeskirche Braunschweig zum Zweiten Theologischen Examen. Bis zuletzt beobachtete er aufmerksam die aktuellen Entwicklungen. Stets war es sein Anliegen, Menschen in Kontakt mit der biblischen Überlieferung zu bringen. Dafür suchte er nach Formulierungen, die anschlussfähig waren an die Sprache der Menschen von heute. Seine Kirche forderte er immer wieder auf, sich nicht aus der Gesellschaft zurückzuziehen, sondern öffentlich erkennbar zu bleiben.

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