Der Klostergarten
Die Anlage von Gärten innerhalb des Klosterareals reicht bis in die Frühzeit benediktinischer Klostergründungen im 6. Jahrhundert zurück.
In ihren Gärten pflanzten die Mönche vornehmlich Gemüse und Obst sowie Küchenkräuter und Arzneipflanzen an – aber auch Pflanzen zu kultischem Gebrauch wie der Marienverehrung oder auch zur Vertreibung von Dämonen.
Über die ursprüngliche Gartenanlage in Riddagshausen gibt es nur wenige Informationen. Die heutige Anlage im Osten der Klosterkirche entstand neu im Jahr 2004. Mit dem Ziel möglichst alte, in Klostergärten kultivierte Sorten aufzuspüren, wurde der Garten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pharmazeutische Biologie der TU Braunschweig eingerichtet und seitdem auch erweitert. Mit der Anlage von Hochbeeten wurde eine im Mittelalter verbreitete Kulturmethode wieder aufgegriffen.
Der Klostergarten ist täglich von 10–16 Uhr geöffnet und kostenfrei zugänglich.
Der Obstgarten
Klöster waren auch im Obstbau stets Selbstversorger. Auf Karl den Großen geht eine Pflanzenliste zurück, die auch verschiedene Obstsorten für seine Landgüter vorschreibt. Im südlichen Teil des Geländes, an der Siechenkapelle, wurde daher eine Obstwiese mit Äpfeln, Birnen, Quitten und Mispeln angelegt. Dabei wurden auch hier Sorten gepflanzt, die in unserer Region gezüchtet wurden und auch heute noch eine gewisse wirtschaftliche oder historische Bedeutung haben.
Der Gemüsegarten
Klöster versorgten sich mit frischem Gemüse stets selbst. Dies veranschaulicht ein direkt hinter dem Chorabschluss der Klosterkirche angelegter Gemüsegarten, der sogenannte Abtsgarten, in dem zahlreiche traditionell genutzte Gemüse und Küchenkräuter kultiviert werden. Dabei handelt es sich um Landsorten – alte, teilweise vom Aussterben bedrohte Sorten mit überwiegend regionaler Bedeutung, die in dieser Gegend durch Auswahl und Züchtung entstanden sind.
Die Themengärten
Fünf Themengärten sind im Jahr 2009 rund um die Klosterkirche angelegt worden:
Der Garten gegen bösen Zauber auf dem Gelände des Diakonischen Werkes im Süden der Klosterkirche.
Der Garten der Liebe und des Eheglückes auf der Südseite der Klosterkirche.
Der Garten der Erinnerung versteckt hinter der Siechenkapelle.
Der Garten der Gifte neben dem Garten der Liebe auf der Südseite der Klosterkirche.
Der Glücksgarten auf der Nordseite der Klosterkirche.
Kulturpaten
Der Klostergarten wird gepflegt und betreut von den Kulturpaten, einer Gruppe liebenswerter Menschen mit grünem Daumen.
Die Kulturpaten des Klostergartens Riddagshausen kümmern sich ehrenamtlich um die Pflege der Kräuter- und Gemüsepflanzen im Klostergarten sowie die Zubereitung verschiedenster Produkte aus dem Klostergarten.
So entstehen zu den verschiedenen Erntezeiten Pflanzensalze, Blütenzucker, Kräutergetränke, schmackhafte Dips und anderes, das zu verschiedenen Gelegenheiten probiert werden kann.
Im Sommer findet jeden 1. Sonntag im Monat das „Kulturpaten-Café“ ab 14:30 Uhr statt. Mit Kaffee, Kuchen, Gartenführungen und besonderen Aktionen. >Flyer
Haben Sie Interesse, selbst Kulturpatin oder Kulturpate zu werden?
Die Kulturpaten treffen sich in der Sommerzeit in der Regel jeden Donnerstag:
Pflege der Kräuter- und Gemüsehochbeete von 15–17 Uhr
Pflege der Themengärten von 17–18 Uhr
Kommen Sie doch einfach vorbei!
Wenden Sie sich gerne bei Interesse und Fragen an:
Burkhard Bohne (fachliche Leitung und Leiter des Arzneipflanzengartens der TU Braunschweig)
E-Mail: b.bohne@tu-bs.de
Ursula Homann (Koordinatorin der Kulturpaten)
E-Mail: ursula.homann@gmx.de
Führungen
Öffentliche Führungen werden während der Gartensaison regelmäßig angeboten. Sie finden jeweils am ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr statt und sind kostenfrei. Spenden sind erbeten.
Um 16 Uhr wird zudem eine Führung durch den sonst für die Öffentlichkeit unzugänglichen Gutspark angeboten. Die Kulturpaten bieten währenddessen Kaffee, selbst gebackenen Kuchen und Produkte aus dem Klostergarten an.
Weitere Führungen werden auf Anfrage angeboten.
Bei Interesse an Führungen wenden Sie sich gerne an:
Pfarramtssekretärin Britta van Schaik oder Kirchenvögtin Daniela Schweer.
Unterstützung
Da der Klostergarten keine öffentlichen Mittel erhält, freuen wir uns über Spenden.
Finanzielle Unterstützung benötigen wir z.B. zur Einrichtung neuer Hochbeete oder zur Pflanzung neuer (alter) Obstsorten.
Spendenkonto:
Klosterkirche Riddagshausen
IBAN: DE20 2505 0000 0000 8229 73
BIC: NOLADE2HXXX
Bank: Nord/LB
Verwendungszweck: Klostergarten
Auf Wunsch stellen wir gerne eine Spendenbescheinigung aus!
Träger des Klostergartens:
Klosterkirche Riddagshausen
Klostergang 57
38104 Braunschweig
Telefon: +49 531 37 29 00
Fax: +49 531 37 29 22
riddagshausen.buero@lk-bs.de
Fachliche Leitung:
Burkhard Bohne
Mobil: +49 160 90 60 78 09
b.bohne@tu-bs.de
Kulturpaten:
Ursula Homann
ursula.homann@gmx.de